Im September erlebten wir eine Premiere: Unsere erste Bundesfreiwillige kam zu uns. Wir waren mindestens genauso aufgeregt wie Nora. Und wir ahnten am ersten Tag noch nicht, was wir alles von ihr lernen können.
„Freiwilliges Engagement lohnt sich für alle“, heißt es auf der Website des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Und weiter: „Junge Menschen sammeln praktische Erfahrungen und Kenntnisse und erhalten erste Einblicke in die Berufswelt.“ Nach den ersten Wochen, in denen Nora bei uns gearbeitet hat, ließe sich der Satz auch auf uns anwenden. Nora ist die erste Bundesfreiwillige bei netzpolitik.org. Schlimmstmöglich abgekürzt: Bufdi.
Für insgesamt ein Jahr ist Nora bei uns. Das Kennenlernen in den vergangenen Wochen hat einmal mehr eine alte Redensart bestätigt: Stille Wasser sind tief.
Nora ist Medieninformatikerin und interessiert sich unter anderem für Netzpolitik, Cosplay und Computerspiele. In ihrer Freizeit betreibt sie IT-Forensik und untersucht, welche Daten Computer-Spiele heimlich sammeln. Ole, der sich selbst gerne als „Impulskäufer“ bezeichnet, reichte diese Information im Bewerbungsgespräch bereits aus. Er hätte Nora am liebsten gleich an Ort und Stelle eine Zusage für die Stelle gegeben.
Seit Anfang September ist Nora nun bei netzpolitik.org. Sie hat Artikel zu KI und K-Pop geschrieben. Und sie hat ein Browser-Spiel für unsere Spendenkampagne programmiert. Seit einigen Tagen jagen unsere Leser:innen die von ihr gestalteten Cookie-Monster im Retro-Style.
Freiwillige „bringen frischen Wind und Anstöße von Außen in Ihre Einrichtung“, schreibt das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben weiter. Wohl wahr. Wir haben ebenfalls schon viel von Nora gelernt. Etwa wie man die eigenen Chancen bei Cosplay-Wettbewerben erhöhen kann. Oder welche aktuellen TikTok-Trends es gibt. Und vor allem: Was gute Computerspiele ausmacht. Und dass man „cringe“ nicht mehr sagt. Denn das wäre cringe.
Nicht nur Ole ist nach wie vor begeistert. Wir alle freuen uns auf die weiteren Monate. Darauf, noch mehr voneinander lernen zu können. Vielen Dank schon einmal bis hierher, Nora.
Die harten Zahlen
Wir haben im September knapp 62.900 Euro eingenommen. Dabei kamen etwas mehr als 53.600 Euro an Spenden zusammen. Aus dem Merchstore erhielten wir rund 360 Euro an Einnahmen. Von der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) erreichte uns eine Verlagsausschüttung für das Jahr 2022 in Höhe von ca. 8.900 Euro. Davon abzuziehen sind Verwaltungskosten der VG Wort in Höhe von rund 850 Euro, was in unseren Ausgaben wirksam wird.
Die VG Wort verwaltet die Tantiemen aus Zweitverwertungsrechten, unter anderem auch für journalistische Onlinetexte. Nachdem die regelhafte Beteiligung der Verlage durch ein Urteil von 2016 gestoppt wurde, ist diese ab 2022 mit einer neuen Quotierung wieder eingeführt worden. Ermöglicht wird die 30-prozentige Verlagsausschüttung durch die Zustimmung der Autor:innen. Die Ausgaben betrugen unterm Strich knapp 75.000 Euro.
Die Lohnkosten fallen mit 57.100 Euro aufgrund von kurzzeitig nicht besetzten Stellen in der Finanzbuchhaltung, der IT und im Büro Brüssel niedriger aus als in den Vormonaten. Die Büromiete betrug wie üblich 4.800 Euro. Die Fremdleistungen belaufen sich insgesamt auf etwas mehr als 9.000 Euro und liegen aufgrund von Texthonorarrechnungen, die mehrere Monate umfassen, über dem monatlichen Durchschnitt. Zudem entstanden wegen der fehlenden Besetzung in der Finanzbuchhaltung in unserem Steuerberatungsbüro Kosten durch Mehraufwand in Höhe von 2.000 Euro. Die Ausgaben für Betriebsbedarf mit 545 Euro und für Reisen/Bewirtung mit 578 Euro waren durchschnittlich. Die Kosten der technischen Infrastruktur des Büro liegen mit 1.880 Euro auch im üblichen Rahmen.
Zahlungsverkehrskosten haben wir in Höhe von knapp 190 Euro verbucht, weniger als sonst. Unterm Strich haben wir diesen Monat mit einen Defizit von rund 12.100 Euro beendet.
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