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Schul-Studie: Trotz Digitalisierungsschub noch gravierende Lücken

Schüler vor Tafel

Die Pandemie hat zu einem enormen Digitalisierungsschub an deutschen Schulen geführt und die Defizite aus vorpandemischen Zeiten abgemildert. Dennoch klafften weiterhin „eklatante“ Digitalisierungslücken, hat eine Studie der Lehrer:innengewerkschaft GEW ergeben. So gibt es zum Beispiel an 30 Prozent der Schulen kein WLAN für die Lehrer:innen und an 50 Prozent keines für die Schüler:innen.

Die Digitalisierungslücke zieht sich laut der repräsentativen Studie durch alle Bereiche. Nur an gut der Hälfte aller Schulen gibt es ausreichend digitale Geräte im Unterricht. Ähnlich sieht die Situation für die Lehrer:innen aus: Weil diese nicht genügend Endgeräte zur Verfügung gestellt bekommen, nutzen 95 Prozent öfter ihre eigenen Smartphones, Tablets und Computer für die Arbeit als vor der Pandemie. 

Mit milliardenschweren Paketen wie dem DigitalPakt Schule und Folgeprogrammen versucht die Bundesregierung seit einigen Jahren, die deutschen Defizite in der Digitalisierung zu beseitigen. Tatsächlich lässt sich trotz der Anlaufschwierigkeiten ein Aufholen beobachten: 2018 hatten fast 85 Prozent aller Lehrer:innen keinen tragbaren Arbeitsrechner, obwohl international schon jede zweite Lehrkraft mit einem solchen ausgerüstet war. Bis 2020 waren schließlich knapp 40 Prozent der Lehrenden digital ausgestattet, ein Jahr später fast die Hälfte. Ein großes Problem sei jedoch, dass in nur der Hälfte der Schule die Lehrer:innen auf technische Unterstützung bauen können. Das führe zu erhöhten Arbeitsaufwänden durch die Digitalisierung, heißt es in der Studie.

Jetzt erst auf internationalem Stand von 2018

Immerhin gehört der Einsatz digitaler Medien mittlerweile in 90 Prozent der Fälle zum Unterrichtsgeschehen. Digitale Schulbücher werden aber nur in der Hälfte der Fälle eingesetzt. Auffällig ist, dass Deutschland im internationalen Vergleich in vielen Feldern erst jetzt auf dem Stand ist, der international schon 2018 erreicht wurde. Aktuelle Zahlen über den heutigen Stand der anderen Länder liegen noch nicht vor.

„Die Lehrkräfte müssen sich auf die pädagogischen Aufgaben konzentrieren können“, mahnt deswegen Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, an. „Wir brauchen endlich mehr IT-Fachleute für den technischen Support, die Gelder für die Einstellung etwa von Systemadministratoren stehen bereit. Diese Mittel müssen endlich abgerufen und verstetigt werden. Digitale Werkzeuge sollen die Lehrkräfte pädagogisch unterstützen – und nicht zu einer Dauerbaustelle werden.“

Neueste Zahlen zeigen, dass die digitalen Corona-Hilfen für die Schulen nur schleppend anlaufen und Gelder bis heute noch nicht abgerufen werden. Der Anteil der Lehrkräfte mit sehr geringer und geringer Digitalkompetenz liegt je nach Schule zwischen 43 und 53 Prozent. Hier werden große Unterschiede zwischen Schulen sichtbar, die bei der Digitalisierung Vorreiter sind und jenen, welche die Studie als „Nachzügler“ bezeichnet. An diesen Schulen ist die digitale Ausbildung der Schüler:innen deutlich schlechter.


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