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Shein: Fast-Fashion-App schadet Umwelt und Privatsphäre

SHEIN
Unter Influencer:innen steht der Konzern Shein ganz hoch im Kurs. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Cavan Images

Bei der Generation TikTok ist sie der letzte Schrei: die chinesische Shopping-App Shein. Jeden Tag gehen tausende neue Designs und Outfits an den Start und sind auch für Kund:innen mit kleiner Geldbörse erschwinglich. Influencermarketing und Rabattcodes machen den Einkauf nochmal billiger. Shein ist mittlerweile eine der meistbesuchten Mode-Webseiten der Welt.

Doch der Konzern zieht immer wieder harte Kritik auf sich. Sowohl große Modeimperien wie Ralph Lauren als auch kleine, unabhängige Designer:innen beschuldigen den Konzern, Entwürfe und Designs zu kopieren und zu Spottpreisen zu verkaufen. Obwohl die Lieferketten des Konzerns intransparent sind, werden immer wieder Vorwürfe laut, die hautpsächlich chinesischen Näher:innen würden unter schlimmsten Bedingungen für Shein arbeiten, um die niedrigen Preise möglich zu machen.

Auch die Ökobilanz des Konzerns scheint katastrophal zu sein. Das Geschäftsmodell von „Fast Fashion“ ist auf immer neue Trends ausgelegt, die durch Influencing-Kampagnen immer schneller aufeinanderfolgen. Die Folge: Was heute angesagt ist, kann morgen schon wieder out sein und wandert in den Müll. Und das neue Outfit in den Warenkorb von Shein.

Hohes Risiko für die Privatsphäre

Das Team von Mobilsicher hat sich nun die Einkaufs-App von Shein vorgenommen. Das Ergebnis ist eher bescheiden. Die App gibt Suchbegriffe gemeinsam mit der Werbe-ID des Geräts an Facebook und Google weiter, wo sie mit bereits vorhandenen Daten verknüpft werden können. Die beiden Digitalkonzerne wissen also, nach welchen Begriffen Nutzer:innen in der Shein-App suchen und können die eigenen, auf die Person zugeschnittenen Werbeanzeigen damit verbessern und für sich selbst lukrativer machen.

Der Konzern übermittelt laut mobilsicher Daten an überdurchschnittlich viele Tracker, die Informationen über das Gerät, das Suchverhalten und den ungefähren Standort sammeln. Eine Möglichkeit, dem zu widersprechen, gebe die App nicht: Wer nicht möchte, dass seine Daten in einem anderen Land landen und dort gespeichert und verarbeitet werden, solle die Nutzung der App doch bitte einstellen, empfiehlt der Konzern. Nutzer:innen gingen demnach ein „hohes Risiko für ihre Privatsphäre“ ein.

Kritisiert wird auch, dass das Unternehmen für das tägliche Öffnen der App und die Teilnahme an Mini-Spielen Bonus-Punkte verteilt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können. Mit diesen Dark Patterns könnten gerade Kinder und Jugendliche dazu verführt werden, mehr Geld in der App auszugeben. Obwohl viele der Spiele glücksspielartigen Charakter haben, ist die App im Google Play Store ab 12 Jahren freigegeben.


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