Facebooks Fotoplattform Instagram hat einen neuen Filter für „sensible Inhalte“ eingeführt, der standardmäßig aktiviert ist. Nutzer:innen befürchten, dass der Filter ihre Reichweite eingeschränkt. Sie kritisieren außerdem, dass der Filter alle möglichen Themen betreffe, von „anstößigen“ Inhalten über Gewalt bis zu Falschinformationen werde alles unter sensiblen Inhalten subsumiert.
Der „Sensible Inhalte“-Filter nimmt Inhalte aus den Empfehlungen heraus, die beispielsweise auf der so genannten Explore-Page ausgespielt werden. Diese Explore-Page wird angezeigt, wenn man in der Instagram-App auf die mit der „Lupe“ gekennzeichnete Suchfunktion klickt.
Bei dort nun versteckten Inhalte handelt es sich um solche, die zwar laut den Community-Richtlinien stehen bleiben dürfen, die Instagram aber als möglicherweise „unangemessen“, „anstößig“, „besonders vertraulich“ oder von „niederer Qualität“ einstuft.
In den Beispielen dieses neuen Filters spricht der Konzern von Inhalten die möglicherweise „anzüglich“ seien, Gewalt darstellten, Themen wie Selbstverletzung behandeln oder den Genuss von regulierten Produkten wie Tabak zeigen. Filtern will Instagram auch Inhalte, die von einem „nicht empfehlenswerten Konto geteilt“ wurden oder „kosmetische Verfahren“ darstellen. Außerdem sollen Clickbaiting und Falschmeldungen herausgefiltert werden.
Instagram selbst schreibt auf Twitter, dass sich für die Nutzer:innen standardmäßig gar nichts auf der Explore-Page ändere, weil das Unternehmen auch bislang einen Filter eingesetzt hätte. Zudem gibt es für die Nutzer:innen die Option, den Filter auszuschalten.
Jillian York, eine Expertin für Meinungsfreiheit und Inhaltemoderation freut sich über den Schritt, den Instagram hier geht, weil dieser den Nutzer:innen eine Wahlmöglichkeit gibt. Das sei die Variante, für die sie sich immer eingesetzt habe.
Den Filter ausschalten
Der neue Filter lässt sich mit fünf Klicks ausschalten – wir zeigen wie. Grundsätzlich müssen Nutzer:innen ein Alter über 18 Jahren angegeben haben, damit sie den Filter ausschalten können.
Die Filtereinstellung erreicht man, in dem man unten rechts auf den Button „Account“ klickt, dann oben rechts auf die drei Linien, dann auf „Einstellungen“, dann auf „Konto“ und dann auf „Einstellungen für sensible Inhalte“. Dort ist nun standardmäßig „Einschränken“ ausgewählt. Es gibt aber die Optionen „Zulassen“ und „Noch mehr einschränken“. Wer auf „Zulassen“ klickt, muss dieses in einem Popup noch einmal bestätigen. Danach ist der Filter ausgeschaltet.
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