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Upcycling Android: Mit freier Software gegen Elektroschrott

Smartphone mit kaputtem Display

Es ist Europäische Woche für Abfallvermeidung. Passend zum Thema startet die Free Software Foundation Europe (FSFE) eine neue Kampagne. Unter dem Motto „Upcycling Android“ will die Organisation Menschen helfen, ihre Handys länger benutzen zu können – mithilfe von freier Software.

Etwa 1,5 Milliarden Smartphones werden jedes Jahr verkauft. Wie viele andere Elektrogeräte werden sie meist nur wenige Jahre genutzt. Eine Million Tonnen Elektroschrott entstehen geschätzt jedes Jahr allein in Deutschland, weltweit sind es Schätzungen zufolge 40 Millionen. Die verbauten Rohstoffe können teils nur schwer recycelt werden. Zudem ist die Produktion neuer Geräte sehr energieaufwendig. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, Smartphones möglichst lange zu nutzen. Das Benutzen des Smartphones verbrauche im Vergleich zur Herstellung nur wenig Ressourcen.

Der Support endet, die Nutzung geht weiter

Als einen Grund dafür, dass Menschen sich so oft neue Handys kaufen, nennt die FSFE sogenannte Software-Obsoleszenz. Das bedeutet, dass der Support für ältere Software eingestellt wird, obwohl die dazu gehörige Hardware oft noch gut funktioniert. Neuere Software lässt sich auf älteren Geräten hingegen oft nicht installieren. Das führe dazu, dass Nutzer*innen oft vor der Wahl stünden, sich entweder ein neues Handy zu kaufen oder die veraltete, potenziell unsichere Software weiterzunutzen.

Es gibt quelloffene Alternativen zu den Android-Versionen der Smartphonehersteller. Sie werden auch für ältere Geräte noch aktuell gehalten. Um diese Betriebssysteme geht es in der „Upcycling Android“-Kampagne: Die FSFE möchte über Software-Obsoleszenz informieren und Nutzer*innen dabei unterstützen, auf freie mobile Betriebssysteme umzusteigen. Zusätzlich wollen Freiwillige Workshops geben, um Interessierten beim „Upcycling“ ihres Handys zu helfen. Eine Einführung zum Upcycling hat die FSFE auf ihrer Website veröffentlicht.

EU soll Software-Obsoleszenz bekämpfen

Die FSFE setzt sich auch auf EU-Ebene für Gesetzesänderungen ein. In einer Stellungnahme zur für das nächste Jahr geplanten Ökodesign-Richtlinie fordert die Organisation ein gesetzlich garantiertes Recht, das Betriebssystem auf Smartphones austauschen zu können. Manche Hersteller erschweren das aktuell gezielt.

Außerdem sollen Hersteller den Code ihrer Software veröffentlichen, sobald sie den Support einstellen. So besteht für andere die Möglichkeit, sie weiter zu pflegen und Sicherheitslücken zu schließen. Das würde es für Nutzer*innen einfacher machen, ihre Geräte länger zu nutzen.


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