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Studie: Versteckte Überwachungskameras mit dem Smartphone entdecken

Kleine Kamera

Überwachungskameras werden immer kleiner und preiswerter. Sie können unauffällig an vielen Orten eingesetzt werden. Laut einem Forschungspapier der Universität Singapur soll es alleine in Südkorea in den vergangenen Jahren tausende solcher Fälle illegaler Überwachung gegeben haben. Solche Kameras mit bloßem Augen zu erkennen ist aufwändig und bisher waren laut der Studie Techniken zur Erkennung der Kameras teuer und nur Spezialist:innen zugänglich. 

Hier setzen Wissenschaftler der Nationalen Universität von Singapur an. Sie haben ein System entwickelt, dass sie  (LAPD) nennen und das den Time-of-Flight-Sensor (ToF) von handelsüblichen, modernen Smartphones nutzt. Wer im Ferienhaus oder dem Hotelzimmer nachschauen will, ob sich irgendwo eine versteckte Kamera verbirgt, könnte dies in Zukunft mit einem modernen Handy wie dem iPhone 12 oder dem Samsung Galaxy S20+ tun. Die Sensoren werden etwa zur Tiefenerkennung genutzt.

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Die Wissenschaftler implementierten LAPD als Smartphone-App, die Lasersignale vom ToF-Sensor aussendet. Anhand der Reflexionen der versteckten Kameras kann die App dann deren Position lokalisieren, da die Reflexion einer Kameralinse sich von anderen Objekten unterscheidet.

Ihr System haben sie gegen die Erkennung mit bloßem Auge von 379 Proband:innen getestet und kamen in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zum Schluss, „dass LAPD eine Erkennungsrate von 88,9 Prozent bei versteckten Kameras erreicht, während die Verwendung des bloßen Auges nur eine Erkennungsrate von 46,0 Prozent bei versteckten Kameras ergibt.“

Code soll Open Source werden

Laut The Register wollen die Wissenschaftler den Code für LAPD in Zukunft als Open Source veröffentlichen, sie müssten sich lediglich noch miteinander abstimmen. Sollte die Software wirklich demnächst für alle verfügbar sein, können nicht nur Privatpersonen selbst nach versteckten Kameras suchen, sondern auch Betreiber von Clubs und Diskotheken sowie Veranstalter:innen von Festivals. Bei letzteren war es in den vergangenen Jahren immer wieder passiert, dass „Spannervideos“ in Toiletten und Duschen aufgenommen wurden. Diese Form von sexualisierter Gewalt dürfte mit der Smartphone-App deutlich einfacher zu erkennen und zu bekämpfen sein als bisher.


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