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Zentrum für politische Schönheit: Kommunikationsguerilla wirft Millionen AfD-Flyer in den Müll

Mit einer fingierten Flyer-Verteilfirma hat das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) die AfD dazu gebracht, dass die Partei den Aktionskünstlern angeblich fünf Millionen Flyer mit einem Gesamtgewicht von 72 Tonnen vor der Bundestagswahl zugesandt hat. 

Die vermeintliche Firma mit dem Namen „Flyerservice Hahn“ – nach Selbstdarstellung der Aktionskünstler „Weltmarktführer im Nichtverteilen von Nazi-Flyern“ – verteilte jedoch die Werbematerialien nicht. Das schreiben die Aktionskünstler auf der Webseite afd-muell.de.

Dort heißt es unter anderem:

Unglaublich, aber wahr: Eine GmbH ohne Adresse, Handelsregistereintrag oder Steuernummer macht allen AfD-Verbänden in der Republik ein Angebot, das sie nicht ablehnen können – und akquiriert Aufträge in Millionenhöhe.

Die AfD war bereits am vergangenen Freitag per Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gegangen und hatte das Zentrum für politische Schönheit der Aktion beschuldigt, ohne jedoch Beweise zu nennen. Weil die Aktionskünstler ihre Urheberschaft vor der Wahl nicht bestätigten, hatte die Meldung der AfD nur eine geringe Reichweite bekommen.

In einem Video erklärt das ZPS nun die Aktion:

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Die AfD hatte schon am vergangenen Freitag rechtliche Schritte gegen das Zentrum angekündigt. Die Aktionskünstler kontern mit einer Crowdfunding-Aktion, bei der es unter anderem Feuerzeuge und Basecaps vom „Flyerservice Hahn“ zu kaufen gibt. Auf der Aktionsseite heißt es:

Leider ist unser einziger Kunde extrem sauer und will uns nicht nur um die vertraglich vereinbarte Vergütung prellen, sondern auch noch Schadenersatz und strafrechtliche Konsequenzen. Werde deshalb jetzt Gesellschafter:in des Flyerservice Hahn! Mit unserer Volksaktie finanzierst Du die Untätigkeit unseres äußerst erfolgreichen Unternehmens und verhinderst, dass Nazi-Propaganda überhaupt im Wahlkampf landet.

Rechtsradikale immer wieder als Ziel

Es ist nicht das erste Mal, dass das ZPS sich Rechtsradikale und die AfD als Adressaten für eine Aktion aussucht. Im Jahr 2017 hatten die Aktionskünstler:innen dem AfD-Politiker Björn Höcke eine Nachbildung des Holocaust-Mahnmals vor sein Haus gesetzt.

Nach den Ausschreitungen von Chemnitz hatte das Zentrum mit einer „Soko Chemnitz“ einen Online-Pranger angelegt, auf dem auch persönliche Daten und Gesichter von Teilnehmenden des rechtsradikalen Aufmarsches zu sehen waren


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