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Iran: Hacker knacken Videoüberwachung in berüchtigtem Gefängnis

Die Videoüberwachungsanlage in Irans Evin-Gefängnis wurde gehackt. Ein auf Instagram und Twitter verbreitetes Video zeigt, wie im Kontrollraum des Gefängnisses die Bildschirme plötzlich flackern und dann das Logo der Hackergruppe erscheint. Im weiteren Verlauf des Videos werden Bilder gezeigt, auf denen Häftlinge misshandelt werden.

Die Echtheit der Videos ist mittlerweile bestätigt. Laut der BBC hat sich der Chef der iranischen Gefängnisverwaltung Mohammad Mehdi Haj-Mohammadi auf Twitter für die Misshandlungen entschuldigt und die Verantwortung für das „inakzeptable Verhalten“ übernommen.

Schläge und Misshandlungen

Neben Bildern aus dem Kontrollraum ist auf dem Video unter anderem zu sehen, wie eine Person, die auf einem Parkplatz zusammenbricht, auf unmenschliche Weise durch das Gefängnis geschleift wird. Über den am Boden liegenden Mann steigt ein iranischer Geistlicher hinüber. Auf einem anderen Video ist zu sehen, wie ein Mensch von Wärtern geschlagen wird. Die Bilder sind zwar schockierend, sollen jedoch angesichts der sonst aus dem Gefängnis berichteten Folter und Menschenrechtsverletzungen nicht das ganze Ausmaß der Gewalt zeigen. 

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Das Evin-Gefängnis ist ein berühmtes und besonders berüchtigtes Gefängnis im Iran, dort werden viele politische Gefangene oftmals ohne Prozess festgehalten. Das Gefängnis wurde 1972 eingerichtet, in ihm sind bis zum 15.000 Häftlinge untergebracht.

Hacker fordern Freiheit für politische Gefangene

Zu dem Angriff bekannte sich eine Hackergruppe namens Edalat-e Ali (Alis Gerechtigkeit). Auf den gehackten Bildschirmen ist auch eine Nachricht zu sehen: „Das Evin-Gefängnis ist ein Schandfleck auf Raisis schwarzem Turban und weißem Bart“ – es handelt sich um eine Anspielung auf den neuen iranischen Präsidenten, der ein ultrakonservativer Kleriker und ehemaliger Chef der Judikative ist. Er gilt als Hauptverantwortlicher für die Massenhinrichtung von Oppositionellen im Jahr 1988, bei der mehrere tausend Menschen vom Regime umgebracht wurden.

In einem auf den Monitoren gezeigten Text kündigten die Hacker:innen an, dass eine Zeit komme, in der die Täter zur Rechenschaft gezogen werden würden. Gegenüber der Nachrichtenagentur AP sagte die Hackergruppe: „Wir wollen, dass die Welt unsere Stimme für die Freiheit aller politischen Gefangenen hört“.


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