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Facebook-Messenger und Instagram: Meta will Ende-zu-Ende-Verschlüsselung noch dieses Jahr einführen

Der Meta-Konzern hat bekräftigt, dass sowohl beim Facebook-Messenger wie auch bei Instagram persönliche Nachrichten demnächst standardmäßig verschlüsselt werden sollen. Der Schritt könnte die private Kommunikation von mehr als einer Milliarde Nutzer:innen sicherer machen.

Logo Facebook-Messenger
Es hat lange gedauert. Jetzt hat Meta angekündigt in absehbarer Zeit Nachrichten im Facebook Messenger und Instagram zu verschlüsseln. Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Brett Jordan

In einem Blogpost am Dienstag hat der Meta-Konzern angekündigt, dass bis Ende dieses Jahres im Facebook-Messenger eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung standardmäßig integriert sein soll. Auch Direktnachrichten auf dem Foto-Dienst Instagram sollen künftig verschlüsselt werden.

Schon seit dem Jahr 2019 arbeitet Facebook nach eigenen Angaben an einer Umsetzung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für seine Produkte, erste Schritte gab es schon im Jahr 2016. Bislang war jedoch nur der Messenger WhatsApp seit 2016 standardmäßig verschlüsselt, während dies beim Facebook-Messenger und den Direktnachrichten in Instagram nicht der Fall ist.

Gegenwind aus den Sicherheitsapparaten

Der Facebook-Messenger soll derzeit etwa eine Milliarde, Instagram über 1,5 Milliarden Nutzer:innen pro Monat haben. Eine standardmäßige Verschlüsselung von privaten Nachrichten in beiden Diensten dürfte die Gesamtzahl verschlüsselter Nachrichten weltweit deutlich steigern.

Bei Ermittlungsbehörden und Innenpolitiker:innen stoßen die Pläne deswegen nicht auf Gegenliebe. Im vergangenen Jahr hatte beispielsweise die ehemalige britische Innenministerin Priti Patel Meta aufgefordert, von den Verschlüsselungsplänen Abstand zu nehmen. Im vergangenen April hatten weitere Behörden, unter ihnen das FBI, das Unternehmen ermahnt, die Verschlüsselung nicht einzuführen.

Offenkundig hat sich Meta davon nicht beeindrucken lassen. Der Druck auf das Unternehmen, endlich Verschlüsselung auszurollen, hatte mit einer Kampagne zugenommen, nachdem ein 17-jähriges Mädchen wegen einer Abtreibung und auf Grundlage von Facebook-Privatnachrichten juristisch verfolgt wurde. Der Konzern hatte in diesem Fall Privatnachrichten an die Polizei herausgegeben. Bei einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wäre dies nicht möglich gewesen.

Von Grund auf neu geschrieben

Die lange Entwicklungszeit erklärt Meta mit der „unglaublichen“ Komplexität. Man habe fast den gesamten Nachrichten- und Aufrufcode von Grund auf neu schreiben müssen. „Wir mussten das gesamte System so umgestalten, dass es funktionierte, ohne dass die Meta-Server die Nachrichteninhalte sehen konnten“, heißt es im Blogbeitrag. Dabei habe man auch neue Möglichkeiten für die Verwaltung des Nachrichtenverlaufs entwickeln müsse, wie die Einrichtung einer PIN. Um die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit diesem PIN-Ansatz aufrechtzuerhalten, habe man auch eine neue Infrastruktur von Hardware-Sicherheitsmodulen aufgebaut.

Zudem will Meta vom WhatsApp-Entwicklungsteam gelernt haben, wie sich Nachrichten in großem Umfang und mit hoher Geschwindigkeit in einer E2EE-Umgebung übermitteln lassen. Wie diese Umgebung allerdings genau aussieht, bleibt vorerst unklar: Aus der Ankündigung des Konzerns geht nicht hervor, welche Verschlüsselungstechnik Meta genau benutzt und ob es dabei auf die Technologie von WhatsApp zurückgreift.


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