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Unfaire Bezahlung: ver.di ruft zum Streik bei Amazon auf

Zwei Amazon-Pakete liegen auf einem glänzenden Boden vor einem schwarzen Hintergrund.
ver.di-Streik bei Amazon: Mitarbeitende fordern endlich Tarifverträge Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com ANIRUDH

Die Gewerkschaft ver.di ruft Mitarbeitende mehrerer Versandzentren des Online-Händlers Amazon zum Streik auf. Am heutigen 7. März, dem Equal Pay Day, sowie am 8. März, dem Internationalen Frauentag, sollen die Beschäftigten von Amazon an den Standorten Rheinberg, Werne, Koblenz, Leipzig und an zwei Standorten in Bad Hersfeld ihre Arbeit niederlegen.

Auf der Forderungsliste der Gewerkschaft stehen die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels durch Amazon sowie ein Tarifvertrag für „Gute und Gesunde Arbeit“.

Algorithmen im Mittelpunkt der Forderungen

In der Kritik stehen von Amazon eingesetzte Algorithmen, die laut ver.di über das Arbeitspensum bestimmen. Diese Algorithmen würden jedoch keine Rücksicht auf die Hintergründe der Angestellten nehmen, was zu Stress und ungerechten Arbeitsbedingungen führen könne. „Das macht krank und trifft besonders solche Beschäftigten, die neben der Arbeit bei Amazon weiteren Belastungen ausgesetzt sind. Das sind besonders oft Frauen, zum Beispiel alleinerziehende Mütter“, erläutert die ver.di-Streikleiterin Mechthild Middeke in einer Pressemitteilung.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa ging Amazon auf diese Kritik nicht ein. Ein Unternehmenssprecher erklärte, die Gehälter seien bei Amazon für alle gleich und unabhängig vom Geschlecht. Zudem hätte es im Sommer eine Gehaltserhöhung für alle Logistikmitarbeiter:innen gegeben, die nun „mindestens 12 Euro brutto pro Stunde plus Extras“ verdienen würden. Das entspricht etwa dem von der Ampel-Regierung geplanten Mindestlohn, der in diesem Jahr auf 12 Euro steigen soll.

Wiederkehrende Streiks bei Amazon

Bereits in der Vergangenheit wurde Amazon in Deutschland von Mitarbeitenden bestreikt: auch hierbei ging es um die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels. Aber auch die Arbeitsbedingungen und Überwachung der Beschäftigten durch Amazon standen in der Kritik.

Beim aktuellen Streik richtet ver.di die Aufmerksamkeit auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei nicht-tarifgebundenen Unternehmen. Streikleiterin Mechthild Middeke betont, dass Frauen in Deutschland auch aktuell noch 18% weniger Lohn verdienen als Männer. Diese Lohnlücke sei bei nicht-tarifgebundenen Unternehmen sogar noch größer. Somit will die Gewerkschaft den Equal Pay Day und den Internationalen Frauentag nutzen, um auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen: „Das zeigt, dass unser Kampf um Tarifverträge bei Amazon auch ein Kampf um die Gleichberechtigung von Frauen ist. Deshalb ist der Internationale Frauentag für uns diesmal ein Streiktag!“, so Middeke.


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