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Kirche digital: Hacker lassen Wiener Glocken klingen

Stephansdom in Wien
Gott sei Dank blieb die altehrwürdige „Pummerin“ im Stephansdom vom Hackerangriff verschont. Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Dimitry Anikin

Da staunten die Leute nicht schlecht: In der Nacht auf Mittwoch läuteten die Glocken des Wiener Stephansdoms kurz nach 2 Uhr für längere Zeit und weckten offenbar zahlreiche Menschen in der Nachbarschaft. Die Kronen-Zeitung, ein österreichisches Boulevardblatt, hatte auch schnell die Details: „Das Festgeläut von elf Glocken erklang 24 laute Minuten lang. So lange dauerte es, bis Dompfarrer Faber aufgestanden war und persönlich dem überraschenden Ereignis ein Ende machen konnte, wie der Pressesprecher der Erzdiözese, Michael Prüller, bestätigte“. Laut dem Bericht des Kurier konnte Pfarrer Faber durch „wagemutiges Hineinlaufen in den Dom“ die Glocken schlussendlich abstellen. Auf einem Tablet, wie die Tiroler Zeitung berichtet.

Zuerst vermutete Dompfarrer Faber gegenüber der Kronen-Zeitung, dass jemand den Turm hinaufgeklettert sein könnte, um die Glocken anzustellen. Dann waren die Verantwortlichen in Wien von einem Computerfehler ausgegangen, berichte der Kurier. Doch am Ende stellte sich heraus, dass es einen Hackerangriff auf das Computersystem des Stephansdom gegeben habe, bestätigte Dompfarrer Toni Faber dem Blatt.

Die Glockenfernwartung war wohl schuld

Laut dem Medienbericht habe sich der Angreifer Zugang über die Firewall verschafft und ausgenutzt, dass für die Fernwartung eine Internetverbindung mit der Innsbrucker Glockenfirma besteht. Weiter heißt es im Bericht: „Der Hacker startete zunächst das sogenannte Festgeläute im Südturm und danach das barocke Geläute im nördlichen Heidenturm.“ Die „Pummerin“, die sechsgrößte schwingende Glocke der Welt, hatte entgegen anderslautenden Vermutungen jedoch nicht geläutet. Sie ist nach Information der Kirche gegenüber dem Kurier nicht an das Internet angeschlossen.

Die Sicherheitslücke ist mittlerweile geschlossen: Die Glocken wurden „vom normalen Netz genommen und eine feste VPN-Leitung installiert“, heißt es im Bericht des Kurier. Die Diözese Wien bat zudem all jene, die aus ihrem Schlaf gerissen wurden, um Verzeihung: „Das soll nie wieder vorkommen“, so der Sprecher gegenüber dem Kurier.

Laut dem Medienbericht gab es vor 20 Jahren bereits einen ähnlichen Vorfall. Damals hatte allerdings ein Blitzschlag und kein Hacker die Glocken zum Läuten gebracht.

Wie so etwas klingt und aussieht, wenn die Glocken im Stephansdom läuten, kann man im folgenden Video sehen, das allerdings nicht vom Hackerangriff stammt: 

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