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Geldwäsche: EU will Zugriff auf anonymes Krypto-Geld erschweren

Krypto-Wallets

Die Europäische Union soll bald Kryptobörsen zum Sammeln von Informationen über ihre Kundschaft verpflichten, geht es nach den EU-Ländern. Damit soll die Nachvollziehbarkeit von Krypto-Geld sichergestellt werden, heißt es in einem gestern verabschiedeten Verhandlungsmandat des Rates. Die Bestimmungen dürften den Gebrauch anonymer Wallets erheblich erschweren.

Im Sommer hatte die EU-Kommission ein Gesetzespaket gegen Finanzkriminalität vorgelegt. Ziel ist es, im Kampf gegen Geldwäsche und organisierte Kriminalität verdächtige Transaktionen besser identifizieren und gegebenenfalls blockieren zu können. Die EU-Staaten haben sich am gestrigen Mittwoch auf eine gemeinsame Position dazu festgelegt. Darin fordert der Rat der Mitgliedsstaaten insbesondere eine Pflicht zur Registrierung von Transfers zwischen Kryptobörsen und sogenannten „unhosted wallets“. Das sind anonyme virtuelle Geldbörsen, die den Zugriff auf eine Kryptowährung erlauben und nicht von einem registrierungspflichtigen Dienstleister verwaltet werden.

EU-Staaten möchten „Lücken im Finanzsystem“ schließen

Es gebe ein „dringendes Bedürfnis“ der EU-Staaten, Transaktionen in Kryptowährung besser nachverfolgbar zu machen. „Die heutige Einigung ist ein wichtiger Schritt zur Schließung der Lücken in unseren Finanzsystemen, die von Kriminellen böswillig zum Waschen unrechtmäßiger Gewinne oder zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten genutzt werden“, sagte Sloweniens Finanzminister Andrej Šircelj, dessen Land gerade den Vorsitz im Rat der EU-Staaten führt.

In den vergangenen Monaten stieg die Zahl der Ransomware-Attacken, wie etwa aus dem aktuellen Lagebericht des deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervorgeht. Fast immer bestehen die Erpresser:innen dabei auf Zahlungen in Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum.

Auch in den USA wächst die Sorge über Erpressungsattacken: Rund 5,2 Milliarden Dollar an Zahlungen wären allein auf die zehn gängigsten Ransomware-Varianten zurückzuführen, schätzt ein Bericht des US-Finanzministeriums. Die US-Regierung plant daher Sanktionen gegen Ransomware-Profiteure und – wie die EU – neue gesetzliche Transparenzpflichten für Kryptowährungsbörsen, berichtet das Wall Street Journal. Eine vollständige Anonymität und Sicherheit gewähren Kryptowährungen wie Bitcoin ohnehin nicht, steigern den Aufwand für Ermittlungsbehörden jedoch erheblich.


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