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Millionenstrafe gegen TikTok: Irische Datenschutzbehörde kann auch anders

TikTok verstößt gegen die Datenschutzgrundverordnung und schadet damit Kindern und Jugendlichen. Die irische Dastenschutzbehörde verhängt deswegen eine saftige Strafe von 345 Millionen Euro. TikTok weist die Anschuldigungen zurück und behauptet, die Verstöße längst behoben zu haben.

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand, auf dem das TikTok-Logo angezeigt wird
TikTok steht erneut in der Kritik Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Solen Feyissa

Die sonst eher für ihre plattformfreundliche Haltung bekannte irische Datenschutzbehörde (DPC) hat die Videoplattform TikTok mit einer Geldstrafe von 345 Millionen Euro belegt. Die Begründung: TikTok habe keinen ausreichenden Kinder-und Jugendschutz nachweisen können. TikTok weist die Anschuldigungen zurück und sagt, das Problem sei längst behoben worden.

Im Zeitraum vom 31. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 hatte die DPC das Unternehmen untersucht. Unter anderem bemängelte die Behörde, dass die Benutzerkonten von Kindern standardmäßig auf „öffentlich“ eingestellt waren. Somit konnten Menschen, die Tik Tok nutzen und sogar solche, die es nicht nutzen, die geposteten Inhalte von Minderjährigen sehen.

Weiter kritisierte die DPC Einstellungen wie die „Familien-Kopplung“. Diese Funktion ermöglichte es Erwachsenen, ihr Konto mit dem eines Kindes zu koppeln. Bei der Kopplung wurde allerdings nicht überprüft, ob es sich tatsächlich um einen Elternteil oder Berechtigten handelte. So sei es mit dieser Einstellung für Fremde möglich gewesen, Direktnachrichten an Minderjährige zu senden.

Tik Tok weist Anschuldigungen zurück

Neben der Geldstrafe in Höhe von 345 Millionen Euro fordert die irische Datenschutzbehörde, dass Tik Tok seine Datenschutzverstöße innerhalb von drei Monaten korrigiert.

TikTok kritisiert die Entscheidung und sagt gegenüber dem Guardian: ”Wir sind mit der Entscheidung, insbesondere mit der Höhe der verhängten Geldbuße, nicht einverstanden.“ Die Kritik der DPC konzentriere sich auf Funktionen und Einstellungen, die bereits vor drei Jahren eingeführt worden seien und die TikTok lange vor Beginn der Untersuchung geändert habe, wie z. B. die standardmäßige Einstellung aller Konten von unter 16-Jährigen auf “privat”.

Laut der Irish Times prüft TikTok nun wie es mit der Strafe umgeht. Der Konzern kann die Strafe vor dem Obersten Gerichtshof des Landes anfechten.

Im letzten April hatte schon die britische Datenschutzbehörde eine Strafe von mehr als 15 Millionen Euro gegen TikTok verhängt, weil das Unternehmen illegal Daten von 1,4 Millionen Kindern unter 13 Jahren verarbeitet hatte.


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