Von Spyware über Bedrohungen im Netz bis zu Stalking mit Bluetooth-Trackern: Digitale Gewalt ist vielfältig und komplex. Politische Lösungen für das drängende Problem sind es hingegen häufig nicht. Darum geht es heute beim netzpolitischen Abend in Berlin, unter anderem mit unserer Kollegin Chris Köver.
Heute Abend findet in Berlin der 129. netzpolitische Abend des Vereins Digitale Gesellschaft statt. Es ist ein Schwerpunktabend zum Thema digitale Gewalt. Veranstaltungsort ist der Hackspace c-base an der Rungestraße 20, auf dem YouTube-Kanal der c-base gibt es einen Livestream. Los geht es um 20:15 Uhr.
Der Abend widmet sich dem Thema digitale Gewalt in all seiner Komplexität. Digitale Gewalt könne sehr unterschiedliche Formen annehmen und sei zumeist eng mit analoger Gewalt verknüpft, heißt es in der Ankündigung. Während das Thema oft auf den Aspekt von Hate Speech in Sozialen Medien verkürzt werde, müsse man auch Phänoneme wie Stalking mit Bluetooth-Trackern, Bedrohungen im Netz, bildbasierte digitale Gewalt, Spyware und Deepfakes dazu zählen.
Digitale Gewalt sei „ein wesentlicher Bestandteil komplexer gesellschaftlicher Probleme“, so die Ankündigung weiter. Doch der Politik falle zumeist wenig mehr ein als symbolische Kriminalisierung, Ausweitung von Überwachung und Diensteanbieter als Hilfspolizei zu verpflichten. Der netzpolitische Themenabend will es anders machen. Das Programm:
- Sonja Peteranderl ist Journalistin und Gründerin von BuzzingCities Lab. Zuletzt hat sie für den SWR ausführlich zu Bluetooth-Trackern recherchiert und arbeitet für verschiedene deutsche und internationale Medien wie den Spiegel, Wired und das Y-Kollektiv.
- Anne Roth beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Netzpolitik, Überwachung und Grundrechten. Sie arbeitet seit Jahren zu digitaler Gewalt und hat den Begriff maßgeblich geprägt. Aktuell verdient sie ihr Geld als Referentin für Netzpolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag.
- Elina ‚khaleesi‘ Eickstädt ist Informatikerin und Sprecherin des CCC. Sie beschäftigt sich neben der Chatkontrolle mit tech facilitated violence und legt ihren Fokus auf Policy- und Advocacy-Arbeit auf EU-Ebene.
- Chris Köver ist Journalistin und hat das Missy Magazine mitgegründet. Sie ist Redakteurin bei netzpolitik.org und recherchiert unter anderem zu verschiedenen Formen digitaler Gewalt.
- Corinna Vetter führt durch den Abend. Sie ist Advocacy Lead bei SUPERRR Lab und arbeitet zu digitaler Gewalt und daran, feministische Digitalpolitik in Berlin und Brüssel Realität werden zu lassen. Um das zu erreichen, hinterfragt sie Machtstrukturen und Diskriminierungen im Digitalen.
Der netzpolitische Abend der Digitalen Gesellschaft ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine Institution der netzpolitischen Szene in Berlin. Nach der Corona-Pandemie, in der das Event vor allem online stattgefunden hat, treffen sich netzpolitisch Interessierte und Aktive inzwischen wieder im Hackspace c-base an der Spree. Unser Team ist regelmäßig Teil des Programms des npa, einige Autor:innen von netzpolitik.org sind auch Mitglied der Digitalen Gesellschaft.
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