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Zensur vorinstalliert: Litauen warnt vor Smartphones von Xiaomi

Kloster in Tibet

Das litauische Verteidigungministerium hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters empfohlen, dass Verbraucher:innen keine chinesische Smartphones kaufen und schon gekaufte entsorgen sollen.

Konkret geht es um die Handys des Herstellers Xiaomi, untersucht wurde das Modell Mi 10T 5G. Dieses verfüge über eine vorinstallierte Software, die Begriffe wie „Free Tibet“ oder „Demokratiebewegung“ erkennen und löschen könne. Auf dem europäischen Markt sei die Zensurfunktion abgeschaltet. Laut dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit des litauischen Verteidigungsministeriums könne die Funktionalität aber auch jederzeit wieder angeschaltet werden.

Dem Bericht zufolge enthält die Software eine Liste von derzeit 449 chinesischen Begriffen, die fortlaufend aktualisiert werden. Die Begriffe können von allen Systemanwendungen wie dem Standardbrowser zensiert werden.

449 Begriffe auf der Liste

Das Xiaomi-Telefon sende auch verschlüsselte Telefonnutzungsdaten an einen Server in Singapur. Außerdem sei eine Sicherheitslücke im P40 5G-Telefon des chinesischen Herstellers Huawei gefunden worden.

„Unsere Empfehlung ist, keine neuen chinesischen Telefone zu kaufen und die bereits gekauften so schnell wie möglich loszuwerden“, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Margiris Abukevicius laut Reuters gegenüber Reportern.

Die Beziehungen zwischen Litauen und China sind in letzter Zeit angespannt, weil Litauen einen Repräsentanten Taiwans unter Nennung des Namens Taiwans in Vilnius erlaubt hat. China forderte den Abzug des Botschafters in Peking und hatte seinen Botschafter in Vilnius abgezogen.

Auch Apple in der Kritik

Unabhängig von dem Bericht der litauischen Regierung ist Zensurinfrastruktur auf Smartphones nicht nur ein Thema, das chinesische Marken betrifft. Zuletzt hatte Apple für einen Sturm der Entrüstung gesorgt, als es Dateien auf den Geräten seiner Kunden durchsuchen wollte, um Darstellungen von Kindermissbrauch zu entdecken. 

Kritiker:innen sagten, dass eine solche Infrastruktur ohne weiteres auch für andere Inhalte genutzt werden könnte. Kurt Opsahl von der Electronic Frontier Foundation kritisierte, dass Apple mit der Maßnahme weltweit Zensur und Überwachung die Hintertür öffne. Whistleblower Edward Snowden sagte, dass Apple der Privatsphäre den Krieg erklärt habe. Medien- und Journalistenverbände monierten, dass die Pläne die Pressefreiheit einschränken könnten. Wegen des vielfältigen und weltweiten Protests kündigte Apple zuletzt an, seine Pläne zu verschieben


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